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Einstimmig! Kriens wirkt mit an der Bypass-Überdachung

Das Krienser Stadtparlament steht weiterhin klar hinter der Stossrichtung, dass ein Ausbau des Autobahn-Netzes im Grossraum Luzern nur mit einer Einhausung der Autobahn in Kriens in Frage kommt. Aus diesem Grund stimmte der Einwohnerrat mit einer grossen Mehrheit einem Sonderkredit zu, mit dem Kriens zusammen mit Bund und Kanton die Machbarkeit vertieft abklärt.

Rot (heute), blau (wie vom Bund vorgeschlagen) oder gelb (wie von Kriens gefordert): Das Bypass-Portal im Grosshof

Damit stellt sich Kriens weiterhin nicht gegen den Bypass an sich. Aber Kriens stemmt sich gegen eine Realisierung, ohne dass die negativen Auswirkungen des Bauwerkes auf die Bevölkerung der Standortgemeinde Kriens gemildert werden. Mit diesem Auftrag hatte das Krienser Stadtparlament die Stadtregierung in Verhandlungen mit dem Bund als Bauherrschaft geschickt. Ende 2021 war es dann nach umfassenden Gesprächen gelungen, auf Vermittlung des Kantons Luzern eine gemeinsame Absichtserklärung zu unterzeichnen. In dieser hatten sich Stadt Kriens, Kanton Luzern und das Bundesamt für Nationalstrassenbau (astra) zusammen mit dem Regionalen Entwicklungsträger LuzernPlus darauf verständigt, dass im Zuge der Bypass-Planung vertieft abgeklärt wird, inwieweit eine «weitestgehende Einhausung» (Überdachung) der Autobahn in diesem Gebiet möglich sei.

Der Bund hatte zwar die Verlängerung der Portalüberdachung im Grosshof (Eichhof West) bereits in einem früheren Stadium zugesichert. Für die Krienser Politik aber ging dies zu wenig weit, weshalb die Stadt den Dialog mit dem astra suchte. Parallel zu dieser Stossrichtung des Dialogs reichte die Stadt Kriens als Standortgemeinde des Sonnenbergtunnel-Südportals auch im laufenden Plangenehmigungsverfahren auf der juristischen Ebene eine formelle Einsprache ein.

Diese steht weiterhin im Raum. Aber mit Bund, Kanton, LuzernPlus und Stadt Kriens sitzen jetzt alle Beteiligten gemeinsam am Tisch. Sie gehen in einem offenen Planungsverfahren der Frage nach, ob eine Kompletteinhausung technisch möglich wäre und welche Kostenfolgen diese hätte. Die beteiligten Partner steuern je 300'000 Franken für dieses Planungsvorhaben bei. Der Krienser Einwohnerrat stimmte diesem Vorschlag mit einer grossen Mehrheit zu und bestärkte zum dritten Mal seinen anfänglichen Auftrag.

Dabei gab es in der Ratsdebatte auch kritische Stimmen gegen den Bypass-Bau an sich. Der Stadtrat betonte aber, dass es bei der Testplanung, die jetzt in Angriff genommen wird, nicht um den Bypass, sondern um die Überdachung des offenen Autobahnabschnittes gehe. Dies ermögliche es, dass das für den überregionalen, nationalen und internationalen Auto- und Güterverkehr wichtige Verkehrsprojekt realisiert werden könnte, ohne dass die Bevölkerung in der unmittelbar betroffenen Standortgemeinde Kriens noch mehr durch Lärm und Abgase gefährdet werde. Vielmehr biete es die Chance, dass eine vor 70 Jahren gebaute Autobahn als Wunde im Stadtbild verschwinde. Mit der Überdachung werde es möglich, dass neuer Lebensraum entstehe, welcher die Lebensqualität in Kriens deutlich verbessere.

Die klare Mehrheit des Einwohnerrates stärkte dem Stadtrat den Rücken auf diesem Weg. Die mit dem Sonderkredit gesprochenen Mittel böten die Chance, dass Kriens auf dem Weg des konstruktiv-kritischen Dialogs Wort halten und die Interessen der Krienser Bevölkerung bestmöglich vertreten könne.

Das ganze Kurzprotokoll der Sitzung

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