Wer in den letzten Wochen den Fussweg vom Kiesplatz auf dem Sonnenberg Richtung Kreuzhöhe unter die Füsse nahm, sah die grossen Rodungen entlang des Weges. Die 67 geschlagenen Bäume an der Geländekuppe waren aber auch vom Tal aus gut sichtbar. Und sie hatten ihren Grund: Im Dezember startete die Stadt Kriens diese gut sichtbaren Arbeiten mit Forstspezialisten (Beitrag auf Website der Stadt Kriens). Neu entstehen soll eine Halballee entlang des Spazierweges auf die Kreuzhöhe und ein Kastanienhain oberhalb des Spielplatzes auf dem Sonnenberg.

Weil das Projekt vielfachen Nutzen stiftet, kann es für die Stadt selber mit minimalen Kosten umgesetzt werden. Die IG Pro Kastanie Zentralschweiz, der Fonds Landschaft Schweiz (FLS) und der Kanton Luzern beteiligen sich an den Kosten. Denn letztlich bilden sowohl Halballee als auch der Edelkastanienhain eine Rückkehr zur Bepflanzung und zum Landschaftsbild von einst. Und sie sind ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität in Kriens.

Schulkinder pflanzten Bäume

Nun haben Schulkinder vom Schulhaus Gabeldingen am Mittwoch mit der Pflanzung von 19 Edelkastanien im Hain begonnen. Unterstützt von den Gartenbau-Profis der Stadt griffen sie zu Spaten und Schaufel. Sie hatten bei strahlend schönem Vorfrühlingswetter die Löcher auszuheben, setzten die jungen Bäume und pflanzten diese fachgerecht an. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler nicht nur, wie man einen Baum richtig pflanzt. Sie lernten auch einiges über Edelkastanien, deren grossen Stellenwert für die Natur aufgrund der späten Blütezeit und der Tatsache, dass Edelkastanien bis zu 1'000 Jahr alt werden können.

Zwar nicht gerade 1'000 Jahre – aber doch einige wird es allerdings dauern, bis die jetzt gesetzten Edelkastanien erstmals Früchte abwerfen. Das nämlich kann bis zu 15 Jahre dauern. Einige der Kinder, die jetzt die Kastanien gepflanzt haben, dürften dann selber schon Eltern sein und ihren Kindern auf dem Sonnenberg vom Pflanztag berichten …

Landwirtschaftlich nutzen

Das Land des Kastanienhains kann übrigens auch weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Für die Zeit des Baumwuchses werden die zarten Jungbäume aus diesem Grund von stabilen Holzgittern umgeben und so vor weidenden Kühen bewahrt.

Bei den gepflanzten Edelkastanien handelt es sich übrigens auch um ein Arterhaltungsprojekt. Nördlich des Gotthards konnten 60 eigenständige Sorten von Edelkastanien festgestellt werden. Von diesen werden am Sonnenberg je drei Stück gepflanzt und sichern so den Erhalt.

Allee bereits gepflanzt

Es bleibt aber auf dem Sonnenberg nicht nur beim Hain. Entlang des Weges werden weitere 17 Edelkastanien sowie 20 Mispelbäume entlang des Weges in einer Halballee gepflanzt. Dabei sind die Mispelbäume Bestandteil des Nationalen Aktionsplanes zum Erhalt von Obstarten.