Zum Informationsanlass eingeladen hatten die Areal-Eigentümerin (Logis Suisse), die Stadt Kriens, das Planerteam und die Projektentwicklerin Steiner AG im SCHAPPE Kulturquadrat. Also gleich direkt gegenüber jenem Ort, um den es sich dreht: Dem Bell-Areal in Kriens. Dort entsteht in den kommenden Jahren auf dem Areal der ehemaligen Bell Maschinenfabrik (zuletzt das Industrieareal der Andritz Hydro) ein neuer Stadtteil von Kriens. 15 Planungsteams hatten sich im Rahmen eines Wettbewerbes mit der Zukunft des Areals beschäftigt. «Belle Epoque» heisst das Siegerprojekt, das in diesem Wettbewerb ermittelt wurde und das jetzt weiterentwickelt werden soll. Die breit abgestützte Jury hat sich für ein Konzept entschieden, das der Geschichte des Areals Rechnung trägt, vielseitige Freiräume und Nutzungen bietet und sich gut in die Nachbarschaft einfügt.

Am Informationsanlass ging es nun darum, genau dieses Siegerprojekt zu kommentieren, zu würdigen und auf Ergänzungswünsche hinzuweisen. Insbesondere stand aber auch das zukünftige öffentliche Leben in diesem Stadtteil im Zentrum. Schliesslich hatten sich die Arealentwickler vor Beginn des Projektes auf verschiedene Leitsätze festgelegt. Einer davon geht auch die Einbindung des Areals ins Stadtleben von Kriens an: «Auf dem Bell-Areal soll ein lebendiges Stück Stadt entstehen mit günstigem Wohnraum, vielfältigen Nutzungen und Freiräumen. Ein Stück Stadt, das allen Krienserinnen und Kriensern offensteht.» 

In seiner Begrüssung knüpfte Stadtrat Maurus Frey an die Geschichte des jungen Theodor Bell an: In der industriellen Blütezeit vor dem ersten Weltkrieg habe Theodor Bell aus dem väterlichen Betrieb einen innovativen Konzern gemacht, der beispielsweise Turbinen für das weltweit erste, an das öffentliche Stromnetz angeschlossene Wasserkraftwerk in Littau lieferte. Was einst am Rand des Dorfes Kriens lag, liegt heute aber mitten in der Stadt. Andritz Hydro hat deshalb längst beschlossen, die industrielle Produktion auszulagern und hat das Areal verkauft. Jetzt gehe es darum, die Zukunft dieses denkwürdigen Areals zu planen: «Hier soll ein neues Stück Kriens entstehen. Keine Siedlung, kein Areal, sondern ein Stück Stadt, das neue Qualitäten bringt und wo auch alte Errungenschaften ihren Platz haben sollen,» sagte Maurus Frey.

Architekt Donat Senn zeigte im Namen des ganzen Planerteams des Siegerprojektes «Belle Epoque», mit welcher Grundidee das künftige Stück Stadt weiterentwickelt wird. Er betonte, dass es geprägt sein werde von Offenheit und Dialog – mit den Menschen auf dem Areal, mit der Nachbarschaft, mit der Stadt. Das Publikum reagierte mit einem spontanen Applaus.

Öffentliche Räume im neuen Stück Stadt

Im zweiten Teil waren die Anwesenden eingeladen, Hinweise zu den künftigen Stadträumen zu geben: Was soll auf den öffentlichen Plätzen und Durchgängen sowie bestimmten Räumen im Erdgeschoss künftig möglich sein? Und was braucht es dazu? In angeregten Diskussionen kamen zahlreiche wertvolle Inputs zusammen. Natürlich können nicht alle Wünsche erfüllt werden, wie Peter Schmid, Verwaltungsrat von Logis Suisse, betonte. Doch die Hinweise werden vom Planerteam in der weiteren Arbeit geprüft und fliessen, wo möglich, ins definitive Richtkonzept ein. So haben etwa Krienser Jugendliche zusammen mit der Jugendanimation Kriens unter dem Titel «Wir brauchen Platz» ihre Wünsche an die künftigen Stadträume zusammengestellt. Entstanden ist ein erfrischendes Video. (siehe unten)

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Präsentation zum Konzept «Bell-époque» des Planerteam
Das Video der Jugendanimation Kriens: