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Kuonimatt-Schulklassen bauen Vogel-Brutkästen

Wenn die Mauersegler in diesem Frühjahr aus ihrem Winterquartier in Afrika ins Kuonimatt-Quartier zurückkommen, finden sie dort neue Brutkasten am Kuonimattschulhaus vor. Möglich macht es eine Zusammenarbeit zwischen der Volksschule Kriens und dem Verein KriensNatur.

Mauersegler gehören zu den «Langstreckenziehern» unter den Zugvögeln. Die Distanzen, die sie zurücklegen, sind imponierend. Sie halten sich hauptsächlich von Mitte April bis Anfang August zur Brutzeit in Mitteleuropa auf. Ihr Winterquartier aber liegt in Afrika, südlich des Äquators. Sie legen also hin und zurück weit über 5'000 km zurück. Mauersegler sind extrem an ein Leben in der Luft angepasst. Ausserhalb der Brutzeit halten sie sich für etwa zehn Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf.

Seit über 10 Jahren werden die Mauersegler auf der Roten Liste der bedrohten Arten als potenziell gefährdet eingestuft. Der Grund: Die Nistplätze geraten bei Renovationen zunehmend unter Druck und bei Neubauten entstehen kaum weitere Angebote. Obschon der Mauersegler (wie die Mehlschwalbe) vor allem in Siedlungen brütet, besteht über diese Tiere kaum flächendeckendes Wissen.

So auch im Krienser Kuonimatt-Quartier. Am Schulhaus finden die Vögel unter dem Dach des Schulhauses seit vielen Jahren Nistplätze. Leider aber gibt es an heissen Sommertagen immer wieder junge Vögel, die wegen der grossen Hitze, welche direkt unter den Dachziegeln herrscht, aus dem Nest springen und am Boden verenden. Robert Sticher, Präsident des Vereins KriensNatur und Vogel-Experte, hat die Situation vor Ort besichtigt und Massnahmen vorgeschlagen.

Nun wurden die bestehenden Zugänge zu den Nistplätzen geschlossen. Den Tieren aber werden Ersatzbruthöhlen zu Verfügung gestellt. Hand geboten hat das Schulhaus Kuonimatt selber. Unter der Leitung von Lehrerin Jana Camenzind haben mehrere Klassen die benötigen Brutkästen nach Anleitung von Fachleuten selbst gebastelt und bunt bemalt. Die 26 Brutkasten wurden jetzt Ende März vom lokalen Dachdeckerunternehmen Spenglerei Pilatus unter dem Dach angebracht, bevor die Vögel wieder aus Afrika eintreffen. Sie finden dann dort ein neues Zuhause vor, in dem es ihnen sogar in den heissen Sommermonaten wohl ist, bevor sie im Herbst die über 2'500 Kilometer lange Reise nach Afrika wieder antreten.

Tiere beobachten kann Leben retten

KriensNatur trägt seit zwei Jahren mit einem Monitoring-Projekt dazu bei, Wissen zusammenzutragen über Nistplätze von Mauerseglern. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Beobachtungen über grössere Kolonien zu melden, damit sie vom Verein KriensNatur inventarisiert werden können. Meldungen können online via Website gemacht werden: kriens.ch/tierbeobachtung

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