Sonnenbergbahn war im 121. Betriebsjahr gut unterwegs
Die Standseilbahn von Kriens auf den Sonnenberg ist längst zu einem Markenzeichen der Stadt Kriens geworden. An der Generalversammlung der Trägerorganisation, der Sonnenbergbahn AG, konnten gegen 80 Aktionärinnen und Aktionäre am Dienstag zur Kenntnis nehmen, dass die denkmalgeschützte Bahn auch im 121. Betriebsjahr gut unterwegs war.
Die Sonnenbergbahn ist die viertälteste, noch fahrende Bergbahn der Schweiz. Und sie gehört – zumindest im Volksmund – zu den «langsamsten Bergbahnen Europas». Und trotzdem ist die Bahn aus dem Krienser Stadtzentrum ins Naherholungsgebiet auf dem Sonnenberg sehr beliebt. Wie der Verwaltungsrat im Jahresbericht zum Betriebsjahr 2022 aufzeigte, haben die Passagierzahlen im Jahr 2022 annähernd wieder die Dimensionen aus der Zeit vor Corona erreicht. Und auch betriebswirtschaftlich ist die Bahn gut aufgestellt, konnte doch dank striktem Kostenmanagement ein positives Jahresergebnis erzielt werden. Die Erträge der Bahn erreichten jedenfalls einen neuen Rekordwert.
Sanierung steht an
Das bedeutet auch, dass die Bahn ihren Sanierungsfonds weiter äufnen konnte. Damit macht sich die Sonnenbergbahn bereit, um in den kommenden Jahren grössere Instandsetzungs- und Sanierungsprojekte mehrheitlich aus eigener Kraft finanzieren zu können. Diese sollen etappenweise realisiert werden, um im Jahr 2030 bereit zu sein für die anstehende Erneuerung der Betriebskonzession. Dazu gehören die noch immer im Originalzustand erhaltenen Holzwagen, aber auch die Tal- und Bergstation sowie die Streckeninfrastruktur wie der Tunnel oder die Stahlbrücke. Beide Elemente waren beim Bau der Bahn bewusst günstigeren Streckenführungen vorgezogen worden, um den Gästen des Belle Epoque-Tourismus nach der Jahrtausendwende eine spektakuläre Fahrt zum damaligen Grand Hotel auf dem Sonnenberg zu ermöglichen.
Wechsel in der Leitung
Die statutarischen Geschäfte gingen an der Generalversammlung problemlos über die Bühne. Verwaltungsratspräsident Matthias Senn zeigte mit Bildern und Fakten auf, wie wichtig Veranstaltungen auf dem Sonnenberg für den wirtschaftlichen Erfolg der Bahn sind. Namentlich gehören da das B-Sides-Festival und das Gastspiel des Variété Caleidoskop dazu. Er verabschiedete an der Generalversammlung Priska Burgener, die die Bahn während 10 Jahren umsichtig geleitet hatte. Die Nachfolge konnte zusammen mit der Stadt verwaltungsintern geregelt werden: Marco Frank und Frances Kunz haben die Aufgaben in einer Co-Leitung unter sich aufgeteilt. Matthias Senn bedankte sich bei der Stadt Kriens für diese Lösung. Die Stadt ist – historisch bedingt – Hauptaktionärin der Bahn und unterstützt das Stück Krienser Tradition mit einem Fixbetrag und Arbeitsleistungen (Geschäftsleitung der Bahn, Arbeitsstunden des Werkunterhalts).
Im Namen dieses Hauptaktionärs überbrachte Maurus Frey die Grüsse des Krienser Stadtrates. Er bedankte sich bei Mitarbeitenden, Bähnlimannen, aber auch den anwesenden Aktionärinnen und Aktionären für ihre Unterstützung der Bahn. Diese Menschen seien es, welche die Bahn mit ihrem Enthusiasmus und ihrem Support auch nach 120 Jahren noch am Laufen hielten.
