Vernetzungsprojekt
Die Biodiversität, also die Vielfalt von Arten, Genen und Lebensräumen, bildet unsere Lebensgrundlage. Doch um die Biodiversität ist es schlecht bestellt. Naturnahe Lebensräume sind selten geworden und meist isoliert voneinander. Dieser Entwicklung wirkt das Vernetzungsprojekt entgegen.
Bildnachweis Wald-Gelbstern und Doldiger Milchstern: Entomologie/Botanik, ETH Zürich/Albert Krebs
Immer öfter hören oder lesen wir von selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten. Die Gründe für die stetig länger werdenden Roten Listen sind vielgestaltig: Die Landschaft wird zusehends überbaut und zersiedelt, die Lebensräume werden zerstückelt und die verbliebenen Landwirtschaftsflächen werden intensiver genutzt. Aufgrund dieser Entwicklung wurden in verschiedenen Gemeinden, so auch in Kriens, Vernetzungsprojekte gestartet. Ziel dieser Projekte ist es, die Qualität und die Verteilung der ökologischen Ausgleichsflächen zu verbessern. Dabei werden naturnahe Lebensräume so angelegt, dass zusammenhängende Lebensraumkorridore entstehen, wodurch die Lebensräume miteinander vernetzt werden.
Seit Beginn des Vernetzungsprojektes 2011 haben die Krienser Landwirtinnen und Landwirte zahlreiche Massnahmen für die Natur umgesetzt, wie die Schaffung neuer Ökoflächen, die Aufwertung von Hecken, die Pflanzung von Einzel- und Obstbäumen, das Anlegen von Kleinstrukturen wie Ast-, Stein- und Wurzelstockhaufen oder die Montage von Nistkästen für Vögel. Die umgesetzten Massnahmen tragen zu einem attraktiven Lebens- und Erholungsraum bei, von dem auch die Bevölkerung profitiert.
Aufgrund der positiven Erfahrungen hat sich der Gemeinderat dazu entschieden, das Vernetzungsprojekt nach Ablauf der ersten Projektphase um acht Jahre zu verlängern (2017 – 2024). Das Projekt wird durch die Vernetzungskommission, die sich aus Vertretern der Landwirtschaft und des Naturschutzes zusammensetzt, eng begleitet. Sie erarbeitete zusammen mit einem Fachberater und Vertretern der Gemeinde Kriens die Massnahmen und Zielsetzungen der zweiten Projektphase. Diese folgen im Wesentlichen den bisherigen Vorgaben und wurden bereits vom Kanton genehmigt. In der zweiten Phase sollen unter anderem die Qualität der Extensivwiesen und Hecken weiter gefördert, Waldränder aufgewertet, zusätzliche Einzelbäume gepflanzt und weitere Kleinstrukturen geschaffen werden.
In den kommenden Jahren werden im Rahmen einer Feldüberprüfung Daten zur Verbreitung und zur Bestandsentwicklung ausgewählter Artengruppen erhoben. Mit Hilfe dieser Daten können die Massnahmen zugunsten dieser Arten qualitativ und quantitativ beurteilt werden. Bitte melden Sie uns Ihre Beobachtungen von Wiesel, Zauneidechsen, Glühwürmchen, Gelb- oder Milchstern. Besten Dank für Ihre Mithilfe!