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Kinderbetreuung: weitere Tagesfamilien gesucht

Kriens hat das Angebot der familienergänzenden Kinderbetreuung in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. Teil eines breiten Angebotes sind auch die Tagesfamilien. Der Verein sucht laufend neue Betreuungspersonen – denn die Nachfrage ist gross.

«Tagesmutter» Karolin Naujokat und Stadtrat Marco Frauenknecht am Mittagstisch

Das Gesamtangebot der Kinderbetreuung in Kriens:

kriens.ch/kinderbetreuung

Aktuell sucht der «Verein Tagesfamilien» zuverlässige und liebevolle Tagesfamilien. Es ist dies das durchgängige Element im gesamten Angebot der Kinderbetreuung in Kriens. Der Verein bietet im Auftrag der Stadt Kriens langfristige Betreuungsplätze für Babys und Kinder ab dem 3. Lebensmonat im kleinen, familiären Rahmen an.

Die Kinder werden bei einer geeigneten Tagesfamilie zu Hause betreut, wo sie ihre Freizeit mit der Familie und deren Kindern verbringen. Die gewünschten Betreuungszeiten werden nach individuellem Bedarf ausgehandelt, schriftlich festgehalten und sind verbindlich. Alle Tagesfamilien und Betreuungsverhältnisse werden von einer Vermittlerin betreut und begleitet. Der Verein ist Mitglied bei Kibesuisse, Dachverband Kinderbetreuung Schweiz.

Pro Betreuungsperson dürfen maximal fünf Kinder bis 12 Jahre (inklusive eigene Kinder) gleichzeitig betreut werden und alle unsere Betreuungspersonen absolvieren den Grundkurs Tageseltern bei Kibesuisse. Die Kurskosten werden vom Verein übernommen.

Der Verein stets auf der Suche nach zuverlässigen und liebevollen Tagesfamilien, welche die verantwortungsvolle Aufgabe der Kinderbetreuung mit Freude und Elan übernehmen wollen. Die Anzahl an Tagesfamilien ist seit mehreren Jahren rückläufig. Um das zu ändern, werden die Arbeitsbedingungen für die Betreuungspersonen laufend verbessert.

T. +41 79 485 35 72
kontakt@tagesfamilien-kriens.ch
tagesfamilien-kriens.ch


Das konkrete Beispiel:

Auf Besuch bei Tagesfamilie Naujokat

Karolin Naujokat arbeitet seit August 2017 für Tagesfamilien Kriens als Betreuungsperson. Sie betreut aktuell drei Tageskinder an verschiedenen Tagen bei sich zuhause. Ob ein Betreuungsverhältnis zustande kommt, entscheidet die Mutter von zwei Kindern zusammen mit ihrer Familie. Ausschlaggebend ist dabei, ob die Betreuungstage und -zeiten passen und ob die «Chemie» stimmt. Um ein umfassendes Bild ihrer Arbeit aufzuzeigen, beantwortet Karolin Naujokat einige Fragen zu ihrer Motivation und zu ihrem Arbeitsalltag.

Karolin Naujokat, weshalb haben Sie sich für eine Aufgabe als Betreuungsperson entschieden?

«Ich mag den Alltag mit Kindern sehr gerne. Ausserdem kann ich bei dieser Tätigkeit Familie und Beruf optimal miteinander vereinbaren. So kann ich unsere Kinder selbst betreuen und parallel dazu berufstätig sein. Mich hat angesprochen, dass man bei Fragen und Unklarheiten auf die Unterstützung der Vermittlerin zurückgreifen kann und der administrative Aufwand so gering ist. Die Kibesuisse-Grundausbildung und die jährlichen Weiterbildungen fand ich ebenfalls sehr ansprechend.»

Was macht die Betreuungsarbeit mit den Tageskindern für Sie interessant?

«Kein Tag ist wie der andere. Ich war überrascht, wie schnell die Tageskinder einen Platz in unserer Familie gefunden haben und wieviel Freude auch unsere Kinder mit diesem Arrangement haben. Es gibt sehr intensive Zeiten, in denen die Tageskinder meine volle Aufmerksamkeit brauchen und andere Zeiten, in denen die Kinder viel zusammenspielen. Ich selber mag auch die Ferienzeit und die Möglichkeit, neben dem Schulalltag mit allen Kids Ausflüge zu machen.»

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit dem Verein beziehungsweise der Vermittlerin beschreiben?

«Ich erlebe es als sehr angenehm, dass ich mich nicht um Rechnungen, die Rechtsgrundlagen der Kibesuisse oder jetzt die COVID-19 Schutzkonzepte kümmern muss, sondern diese administrativen Angelegenheiten vom Verein übernommen werden. Ich erhalte einfach auf kurzem Wege immer die aktuell für mich wichtigen Infos.  Der Austausch mit den anderen Betreuungspersonen und auch das Wissen, dass die Vermittlerin bei Unklarheiten oder Problemen gut zu erreichen ist, hilft mir bei der alltäglichen Arbeit sehr. Ich finde, dass dadurch auch ein hoher Standard in der alltäglichen Betreuungsarbeit erreicht wird.»

Welche Vorteile sehen Sie im Tagesfamilien-Betreuungskonzept?

«Die Tagesfamilie bietet einen familiären Rahmen. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder können in diesem kleinen Setting sehr gut berücksichtigt werden, z.B. bei der Tages- oder der Essensplanung. Für die abgebenden Eltern gibt es einen grösseren Spielraum bei den Betreuungszeiten als zum Beispiel in Schülerhorten oder Kitas.»

Stadtrat Marco Frauenknecht, Vorsteher des Bildungs- und Kulturdepartementes der Stadt Kriens, besuchte die Tagesfamilie Naujokat, um sich ein eigenes Bild von dieser familiären Betreuungsform zu machen.

Was hat Sie dazu bewogen, einen Besuch bei einer Tagesfamilie zu machen?

«Die familienergänzende Kinderbetreuung ist in Kriens ein wichtiges Angebot. Der Verein Tagesfamilien mit dem die Stadt Kriens eine Leistungsvereinbarung hat, erfüllt da eine enorm wichtige Aufgabe. Er koordiniert das Angebot, nimmt neue Familien mit auf den Weg und sorgt für deren Begleitung. Ich wollte wissen, wie dort gearbeitet wird. Deswegen wollte ich das Angebot auch konkret kennenlernen. Das heisst für mich aber nicht nur besuchen, sondern auch mitanpacken beim Kochen und Betreuen – ich weiss gerne, wovon ich rede. Deshalb habe ich das Angebot zu einem Besuch sehr gerne angenommen.»

Wie haben Sie den Besuch erlebt?

«Ich wurde herzlich empfangen und habe sehr schnell festgestellt, dass die Tagesfamilie um Karolin Naujokat ein eingespieltes Team ist. Die Kinder haben ihren Ablauf, wenn sie erscheinen, wie ich das auch erlebt habe als Kind. Es wird auf die einzelnen Kinder eingegangen, und trotzdem gibt es gewisse Regeln, die eingehalten werden müssen.»

Welcher Eindruck dieses Betreuungsangebotes bleibt bei Ihnen zurück?

«Das Angebot der Tagesfamilien ist für mich eine ideale Ergänzung in unserem gesamten System der familienergänzenden Kinderbetreuung mit den Kitas und den Horten. Es schafft die Möglichkeit, dass Kinder in familienähnlichen Strukturen sehr individuell betreut und begleitet werden können. Tagesfamilien sind für Kinder, aber auch für die Tagesfamilien selber eine Chance und eine Bereicherung des Alltages. Sie leisten damit im Rahmen des Tagesstruktur-Angebotes in unserer Stadt einen wichtigen Beitrag, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Das ist wirtschaftlich und gesellschaftlich wichtig. Denn inzwischen sind die familienergänzenden Betreuungsangebote in der Wahl des Wohnortes von Familien ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium.»

 

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