Navigieren in Kriens

Tonprotokoll soll Krienser Stadtparlament effizienter machen

Die öffentlichen Verhandlungen im Krienser Einwohnerrat sollen in der neuen Legislatur aufgezeichnet werden. Das bisher aufwändig verfasste Wortprotokoll wird neu durch ein öffentlich zugängliches Tonprotokoll (Audioprotokoll) ersetzt, das auch nach Stichworten durchsucht werden kann. Der Ratsbetrieb im Krienser Stadtparlament soll damit effizienter werden.

Sieben bis acht Mal im Jahr tagt in Kriens der Einwohnerrat. Im Stadtparlament setzten die 30 gewählten Mitglieder des Stadtparlamentes die strategischen Leitplanken für die Entwicklung der Stadt Kriens. Die Debatten im Pilatussaal sind auf der Besuchergalerie öffentlich zugänglich. Die Stadt Kriens veröffentlicht seit Jahren unmittelbar nach der Sitzung des Parlamentes ein Kurzprotokoll, das leicht verständlich die Beschlüsse zusammenfasst.

Alle Voten der Verhandlungen werden bisher in ein ausführliches Wortprotokoll aufgenommen. Dieses sehr aufwändige Verfahren dient in erster Linie der Geschichtsschreibung und der Dokumentation. Das Wortprotokoll wird einige Monate später dem Parlament zur formellen Abnahme unterbreitet, weil die Transkription namentlich auch von Voten in Mundart Interpretationsspielraum offenlässt.

Bereits seit einigen Jahren laufen in Kriens Vorbereitungen, wie dieses Verfahren vereinfacht werden kann.

Jetzt unterbreitet der Stadtrat dem Parlament den Vorschlag, das Wortprotokoll durch ein Tonprotokoll zu ersetzen. Dabei wird das gesprochene Wort der Verhandlungen im Einwohnerrat aufgezeichnet und mit einer Spezialsoftware aufbereitet. Sie ermöglicht es, dass die Aufzeichnungen nach Traktandenliste bzw. nach frei wählbaren Stichworten durchsucht werden kann. Die Tonspur steht wenige Tage nach der Sitzung des Stadtparlamentes auf der Website der Stadt auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Aus der Tonspur können nicht nur Audiofiles generiert werden. Die Software bietet auch die Möglichkeit, dass die gesprochenen Verhandlungen in ein Textfile umgewandelt werden können. Das eigentliche Protokollieren bzw. Abtippen und Zusammenfügen von Einzelvoten entfällt, was die Verwaltung stark entlasten würde.

Für den Stadtrat ist die Steigerung der Effizienz ein wichtiger Vorteil. Der Einsatz dieser neuen Technologie steigert zudem die Transparenz des Parlamentsbetriebes. Das Tonprotokoll schafft schneller und authentischer Zugang zu den verschiedenen Voten einer Parlamentsdebatte, weil im Gegensatz zum schriftlichen Wor

Das Schweizer Software-Produkt, das auch in Kriens zum Einsatz kommen soll, wird unter anderem in der Gemeinde Emmen eingesetzt. Die dort gesammelten Erfahrungen sind so positiv, dass die Stadt Kriens jetzt diesen Weg ebenfalls gehen will. Stimmt das Parlament dieser Neuerung zu, wird das Wortprotokoll bereits rückwirkend per November nicht mehr erstellt und durch ein Tonprotokoll ersetzt.

Möglich wird diese rückwirkende Einführung, weil die Stadt Kriens im Rahmen ihrer Abklärungen im vergangenen Sommer bereits entsprechende interne Tests bei Einwohnerratssitzungen gemacht hat. Mitten in diese Abklärungen der Stadt fiel auch das Postulat von Beda Lengwiler (Die Junge Mitte), das mit dem Vorschlag des Stadtrates abgeschrieben werden könnte.

zur Liste