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Jahresrechnung 2022 dürfte positiver als budgetiert ausfallen

Eine Trendwende sei es noch nicht – aber vorsichtiger Optimismus sei erlaubt: Der Krienser Stadtrat nahm die Vorschau auf den Rechnungsabschluss 2022 per Ende Oktober zur Kenntnis. Dank Mehreinnahmen bei den Steuern könnte das budgetierte Defizit deutlich verbessert werden. «Das würde uns erstmals seit einigen Jahren wieder etwas Luft verschaffen,» sagt Finanzvorsteher Roger Erni.

Allzu früh jubeln mag er aber nicht. Zu lange war die Krienser Finanzpolitik geprägt durch ein strukturelles Defizit. Das Wachstum der Stadt hat den Finanzhaushalt der zweitgrössten Stadt im Kanton Luzern lange stark belastet. Und das wird sich vorerst nicht gross ändern. Für das laufende Jahr ist ein Mehraufwand von 3.255 Mio. Franken budgetiert. Dabei hatte der Stadtrat darauf hingewiesen, dass er die für 2022 zu erwartenden Steuererträge bewusst vorsichtig budgetiert hatte.

Nun hat der Stadtrat die Vorschau für das Rechnungsergebnis 2022 zur Kenntnis genommen. Erstmals seit einigen Jahren sind nun die Steuererträge höher als budgetiert. Gleichzeitig fallen für die Pflegerestfinanzierung und die wirtschaftliche Sozialhilfe tiefere Aufwendungen an. «Insgesamt zeichnet sich die Verwaltung durch eine hohe Budgettreue aus,» sagt Roger Erni. Wohlwissend, dass nicht alle Ausgaben immer nur in der Entscheidungskompetenz der Verwaltung oder der Politik liegen. So etwa fallen unerwartete Kosten für die Aufräumarbeiten nach den beiden Unwettern im Sommer an.

Damit könnte das Rechnungsjahr 2022 statt mit dem budgetierten Verlust mit einem positiven Rechnungsergebnis schliessen. «Dieses Signal passt zum finanzpolitischen Schulterschluss des Einwohnerrates, der anfangs November ein rechtsgültiges Budget für 2023 ermöglichte. Wir wollen weiter vorsichtig und sorgsam haushalten», sagt Roger Erni. Die Entspannung der finanzpolitischen Lage verschafft der Stadt Kriens etwas Luft. Zum einen wäre sie damit in der Lage, die aktuell absehbaren Risiken (Energie, Teuerung) abzufedern. «Zum anderen wollen wir aber unseren Lebensraum aktiv gestalten. Die aktuellen Signale einer gegenüber Budget verbesserten Jahresrechnung verschaffen uns nach Jahren mit angespannten Stadtfinanzen etwas Luft und geben uns Handlungsspielraum.»

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