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«Chance Bypass«: Kriens stellt städtebauliche Vision einer Kompletteinhausung vor

Die Vision «Chance Bypass»: Ein Langpark zwischen Sonnenberg und Vierwaldstättersee. Oben Stadtpark - unten Autobahn

An einer Medienkonferenz hat die Stadt Kriens am Mittwoch ihre Ideen präsentiert, wie der Bau der Autobahn «Bypass»auch für Kriens und die Stadt Luzern zur Chance werden kann. Der Krienser Stadtrat liess dabei keinen Zweifel, dass er im Rahmen des laufenden Planauflageverfahrens weiter auf eine Kompletteinhausung der Autobahn pochen wird. Der vom ASTRA vorgeschlagene Kompromissvorschlag mit einer über 240 Meter gedeckten Grosshof-Brücke geht Kriens zu wenig weit.

Dennoch legt Kriens wert auf die Feststellung, dass im Rahmen des Planauflageverfahrens nicht die Umsetzung des Gesamtprojektes an sich in Frage gestellt werde. Bei einer erwarteten Verkehrszunahme von gegen 30 Prozent sei dieses Projekt nötig - der Sonnenbergtunnel, die Autoahn und damit auch die anderen Verkehrssysteme seien als Folge davon ja heute schon permanent überlastet.

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Stand heute rot: Dach
Vorschlag ASTRA: blau
Chance Bypass: gelb

Kriens setzt sich deshab zusammen mit weiteren Mitträgern NICHT GEGEN den Bypass, SONDERN FÜR Verbesserungen des Projektes durch flankierende Massnahmen ein. Konkret soll der letzte offen geführte Autobahnabschnitt zwischen der Ausfahrt Luzern (bis dahin will das ASTRA bereits ein Dach erstellen) und dem Tunnel Schlund komplett zugedeckt («eingehaust») wird. Wenn dort die Autobahn unter einem Dach verlaufe, führte das zu einer markanten Verbesserung der Lebensqualität und zu völlig neuen städtebaulichen Perspektiven. So könnten quartierinterne Verbidnungswege wieder hergestellt werden, und Bebauungen entlang der Autobahn müssten sich nicht zwingend von der lärmintensiven Autobahn abwenden, sondern könnten frei ausgerichtet werden. Wie das aussehen könnte, hat die Stadt Kriens in einer Vision entwickelt und zeigt auch entsprechende Bilder, die den Vorher-/nachher-Vergleich ermöglichen.

«Oben Stadtpark - unten Autobahn» ist der Kern der Botschaft der Stadt Kriens, die im Bypass dann eine Chance für die ganze Region Zentralschweiz sieht, wenn das Gesamtprojekt Bypass zwei Kernziele verfolge: 

  • Flaschenhals Sonnenberg wird erweitert und löst damit ein Vekehrsproblem auf der Nord-/Süd-Achse, insbesondere aber auch für den gesamten Grossraum Luzern
  • Durch geschickte flankierende Massnahmen (insbesondere die Kompletteinhausung)  werden die negativen Auswirkungen auf die direkten Anstösser etwas reduziert. Es entsteht neuer Lebensraum mit einem Langpark zwischen Sonnenberg und Vierwaldstättersee, mit neuen quartierinternen Verbindungen und damit auch zwischen Kriens und Luzern

Kriens will sich jetzt in Bundesbern Gehör verschaffen. Dazu werden aktuell zahlreiche Alllianzen geschmiedet - etwa mit den Nachbargemeinden, mit dem Kanton Luzern oder mit dem regionalen Entwicklungsträger LuzernPlus. Von allen Seiten bekam Kriens bisher positive Signale für diesen konstruktiven, lösungsorientierten Ansatz. Zusammen mit einer ganzen Reihe von Mitgliedern der eidgenössischen Parlamente von links bis rechts soll jetzt auf das Anliegen hingewiesen werden. Einene rsten Schritt machte dabei das Kantonsparlament bereits, das an der letzten Sitzung einen Vorstoss überwies, bei dem es um rechtliche Grundlagen geht für die finanzeille Beteiligung des Kantons an flankierenden Massnahmen.

Die Einhausung der Autobahn sei die Chance, dass der Bypass-Bau mehr als nur ein Verkehrsproblem löse. Damit sei das Projekt auch kein reines Krienser Anliegen mehr, sondern vielmehr eines der ganzen Region. Mit der «Chance Bypass» werde Luzern lebenswerter. Denn auch das Entlebuch, das Seetal, das Surental oder die Kantone Ob- und Nidwalden sind auf ein funktionierendes Verkehrssystem im Knotenpunkt Luzern und damit unter anderem im Sonnenbergtunnel angewiesen. 

Hoffnung schöpft Kriens aus vergleichbaren Beispielen: Im Zürcherischen Schwamendingen wird aktuell eine Autobahn im bewohnten Quartier eingehaust. Beim Spatenstich sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga, dass sie die Anliegen der Bevölkerung auch im Nationalstrassenbau ernst nehmen wolle. Deshalb arbeitet Kriens jetzt daran, für sich und die Grossregion Luzern in Bern ein Zeichen zu setzen.

Neben der Präsentation dieser Vision prüft Kriens auch auf juristischer Ebene die Möglichkeiten im Rahmend es aktuell laufenden Planauflageverfahrens. Diesen Weg hat das Krienser Stadtparlament explizit als Möglichkeit angeführt. Mit der Vision «Chance Bypass» strebt Kriens aber vor einem langen Weg durch alle juristischen Instanzen eine einvernehmliche Lösung an, weil dies letztlich zielführender und für alle Beteiligten effizienter sei.     

 

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Website der Vision «Chance Bypass»

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