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Kuonimatt-Kinder bauen sich ihren Wunschspielplatz

Auf dem Schulhausareal Kuonimatt wird der Spielplatz erneuert. Entwickelt haben ihn die wahren Fachleute für dieses Thema: Schülerinnen und Schüler des Kuonimatt-Schulhauses. Entstehen wird eine kindergerechte Spiel- und Erlebnislandschaft. Läuft alles rund, könnte die Eröffnung bereits nach den Herbstferien stattfinden.

Fiona und Elion mit dem Siegermodell des Kuonimatt-Spielplatzes

Wie soll ein Spielplatz heute aussehen? Diese Frage beschäftigt Verantwortliche in der Politik genauso wie in Quartieren. Die Stadt Kriens ging nun einen Schritt weiter und hat für die Entwicklung von Ideen und Modellen die wirklich wahren Expertinnen und Experten in Sachen Spielplätze gefragt: Die Kinder selbst! Ermutigt vom Erfolg des Freizeitanlage Langmatt, wo Kinder und Eltern aktiv miteinbezogen wurden in die Entwicklung der Anlage, wurden jetzt für die anstehende Erneuerung des Kuonimatt-Spielplatzes erneut Kinder miteinbezogen. Nur ging der Prozess diesmal noch weiter – und könnte so etwas wie ein Musterbeispiel sein.

Symbolträchtiger Starttag

Der Mitwirkungsprozess startete am 25. September 2021. Ein symbolträchtiger Tag, an dem wenige Meter vom Schulhaus Kuonimatt entfernt die neuen Quartiere Mattenhof und Schweighof sowie der neue Bahnhof Mattenhof offiziell eröffnet wurden. Auf dem Kuonimatt-Schulhaus trafen sich Eltern und Kinder zu einem Mitwirkungstag. Ihr Thema war der neue Spielplatz auf der Schulanlage Kuonimatt. Die heutigen Spielgeräte sind nicht mehr zeitgemäss und in die Jahre gekommen.

Ideen der Kinder werden umgesetzt

In den Schultagen davor entwickelten die Kinder selber Bastelmodelle ihrer Wunsch-Spielanlagen, tauschten sich darüber aus und optimierten ihre Werke. Vorgabe war, dass sich der Spielplatz auf dem Areal des heutigen Spielplatzes befindet und keine Pausenplatz-Fläche nutzt, die später womöglich für einen Neubau des Schulhauses benötigt würde. Coronabedingt mussten die Gruppenarbeiten klassengetrennt durchgeführt werden. Zum Schluss fand im ganzen Schulhaus eine Abstimmung statt zum besten Projekt. Dieses «Siegerprojekt» sieht Rutschbahn, Kletterelemente, Vogelschaukel, Sandkasten und Waidtunnel vor. Es stammt von einer Kindergartengruppe. Und damit von Kindern, die noch am längsten von der neuen Anlage werden profitieren können!

Baufachleute realisieren

Auf dem Schulhausareal entsteht so eine spannende Erlebnis- und Lernlandschaft. Diese wurde inzwischen von den Spezialisten der Freiraum Architektur Luzern zu einer baureifen Baueingabe weiterentwickelt. Patrice Guye als Projektleiter und sein Planerteam hielt sich eng an den Entwurf der Kindergartengruppe. Und er setzte Ideen der Projektgruppe, in der Kinder, Lehrpersonen, die Schulleitung, die Elternmitwirkung und der Verein Spielen und Begegnen Kuonimatt und Vertreter der Stadt vertreten sind, kreativ um. «Es war für alle Beteiligten, vorallem aber natürlich für die Kinder sehr schön, wie ernst der Kinderentwurf für die Umsetzung genommen wurde,» freut sich Sandra Schuler, Schulleiterin im Kuonimatt-Schulhaus. «Und es war für die ganze Schulhausgemeinschaft eine grosse Chance, gemeinsam an einem Projekt zu wirken.» Dazu gehörte auch die Einsicht, dass nicht alles, was wünschenswert gewesen wäre, letztlich auch realisiert werden konnte.

«Es war lustig!»

Mit dabei in der Projektgruppe war auch eine Vertretung der Schulkinder: Fiona und Elion. Beide gehen in die 5. Klasse – und beide sind überzeugt: «Das wird ein megatoller Spielplatz, der genau das enthält, was wir Kinder und wünschen.» Rutschen – verstecken – springen: Alles möglich. Sie fanden die Diskussionen in der Projektgruppe spannend. «Und manchmal auch lustig,» lacht Fiona. Elion sagt, warum: «Es war manchmal schon lustig, wie sich die Erwachsenen über Kinderspielplätze unterhalten haben!» Letztlich aber sind beide sehr zufrieden mit dem Siegerprojekt: «Wir freuen uns riesig, bis der neue Spielplatz steht: Es ist das beste Projekt, es hat ja auch am meisten Stimmen bekommen,» sagt Elion bestimmt.

Mitwirkung geht weiter

Inzwischen hat der Stadtrat das Siegerprojekt bewilligt und die nötigen Gelder dafür freigegeben. Das ordentliche Baubewilligungsverfahren wurde gestartet. Läuft alles nach Plan, könnte bereits im Oktober mit dem Bau begonnen werden. Eine Eröffnung des Spielplatzes wäre dann nach den Herbstferien möglich. Die Kuonimatt-Kinder sind damit aber in Sachen Mitwirkung noch nicht am Ende. Denn es ist geplant, dass die Kinder auch am eigentlichen Bau mitwirken. Dann werden zwar die Baufachleute das Sagen haben und auch mit schweren Maschinen im Einsatz stehen. Viele Arbeitsbereiche aber, bei denen Kinder mit Gartengeräten mitwirken können, sind dann wieder fest in Kinderhand: Nicht nur planen, sondern auch selber Hand anlegen ist Teil des Mitwirkungsprozesses. So erhalten die Kinder ein weiteres, diesmal handwerklich orientiertes Lernfeld. Gut denkbar ist zudem, dass die Kinder später auch einen anderen Umgang mit dem Spielplatz pflegen, wenn sie wissen, wieviel Arbeit da drin steckt ….

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