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Schulangebote in den Quartieren stärken

Kriens will auch in den kommenden Jahren am Prinzip der Quartierschulhäuser mit kurzen Schulwegen festhalten. Etwas mehr Flexibilität bei der Schulhauszuteilung und Massnahmen zur Schulwegsicherung sollen es ermöglichen, dass in den kommenden 10 Jahren nur punktuell bauliche Ergänzungen nötig sind.

Das Bosmatt-Areal oberhalb des Schulhauses Roggern

Das zeigt die aktualisierte Schulraumplanung, die der Stadtrat dem Krienser Einwohnerrat für die März-Sitzung unterbreitet. Mit diesem Planungsinstrument prüft die Stadt im Zweijahresrhythmus, ob die Schulinfrastruktur mit der zu erwartenden Entwicklung des Bevölkerungswachstums Schritt halten kann. In diesem Jahr nun wurde dieses Planungspapier ergänzt mit einer Schulraumstrategie. Sie beantwortet für die kommenden 10 Jahre wichtige Schlüsselfragen in der Schulraumplanung. Einige davon waren vor dem Hintergrund einer dynamischen Entwicklung einzelner Quartiere in Kriens aufgetaucht, andere standen seit Jahren im Raum.

Quartierschulhäuser stärken

Strategische Leitlinie für die weitere Planung des Schulraumes in Kriens bilden übergeordnete Überlegungen der gesamten Stadtentwicklung in Kriens. Diese Richtschnur gibt vor, dass Kriens am Konzept der Quartierschulhäuser festhalten will. Die heutigen Schulstandorte sollen erhalten, gestärkt und wo nötig ausgebaut werden, neue Schulstandorte sind nicht vorgesehen. Ebensowenig sind Zusammenlegungen oder Schliessungen bestehender Standorte geplant, wie das zuletzt beim Bleicheschulhaus der Fall war. An der heutigen Ausrichtung der bestehenden Schulhäuser soll festgehalten werden. Die Sekundarschule wird damit weiterhin an den Standorten Meiersmatt, Roggern, Kirchbühl und Kleinfeld mit der Sportschule geführt. Gleichzeitig unterstreicht der Stadtrat die gesamtgesellschaftliche Wichtigkeit des schulergänzenden Betreuungsangebotes. Er will das Tagesstruktur-Angebot an allen grossen Schulstandorten anbieten.

Krauerwiese: Modulbauten bleiben

Eine Schlüsselrolle für die Schulraum-Planung kommt dem Krienser Zentrum zu. Der Stadtrat hat entschieden, dass er den heute auf der Krauerwiese stehenden Modulbau weiter nutzen will. Dieser hat sich im Schulalltag gut bewährt. Nachdem er während Jahren als Ausweich-Möglichkeit bei Schulhaussanierungen in nächster Umgebung diente (Kirchbühl, Brunnmatt), soll der Modulbau nun mithelfen, die Spitzen des steigenden Raumbedarfs aufgrund steigender Schülerzahlen in anderen Quartieren von Kriens zu decken. Die Lage im Zentrum von Kriens erweitert das Einsatzspektrum, ohne dass zu lange Schulwegewege entstehen.

Damit verzichtet der Stadtrat bewusst auf die Option, diesen Modulbau auf einen anderen Schulstandort zu zügeln. Er ist überzeugt, dass die damit wegfallenden Umzugskosten für andere Schulraumprojekte nachhaltiger investiert werden können. Dazu ist die Frage der vorhandenen Freizeitareale im Zentrum inzwischen entschärft. Auf dem hinteren Teil der Krauerwiese wurde nach dem Rückbau des zweiten Modulbaus (steht heute im Roggernschulhaus) der Spielplatz aufgewertet. Und auf der Kleinfeld-Wiese entsteht durch die Anpassungen bei der Beachanlage und die Aufhebung des Zauns entlang des Stadions in unmittelbarer Nähe hochwertiges Freizeitareal.

Roggern wird erweitert

Zusätzlichen Schulraumbedarf ortet der Bericht in erster Linie bei der Sekundarschule. Dieser soll ab Sommer 2025 auf dem Areal des heutigen Roggernschulhauses bereitgestellt werden. Geplant wir auf dieser Schulanlage eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes Roggern2. Ein grosser Erweiterungsbau, für den die Stadt einst das direkt daran angrenzende Bosmatt-Areal gekauft hatte, ist aber nicht nötig. Damit stützt die Schulraumstrategie auch die Ideen der städtischen Immobilienstrategie.

Kuonimatt-Schulhaus erweitern

Eine Erweiterung nötig ist auf der Schulanlage Kuonimatt. Dort hat die Stadt mit der Anmietung von Schulraum in einem nahen Gewerbegebäude etwas Luft für die weitere Planung geschaffen. Ab Schuljahr 26/27 soll auf dieser Anlage Platz für 2 Kindergarten-, 6 Primarklassen, Gruppenräume sowie Tagesstrukturen angeboten werden.

Ausbau im Obernau für Betreuungsangebote

Ein Ausbau geplant ist auch im Obernau. Die Schulanlage dort soll mit Räumlichkeiten für die schulergänzende Tagesstruktur ergänzt werden. Dies entspricht dem Grundsatz, dass alle grösseren Schulstandorte Tagesstrukturen mit dem Vollangebot führen sollen

Turnhallenbedarf abgedeckt

Ebenfalls beantwortet wird im Planungsbericht die Frage nach dem Bedarf von zusätzlichen Turnhallen. Auch dieses Thema tauchte in der Vergangenheit immer wieder auf. Jetzt bestätigt sich, was bereits vor zwei Jahren bei der letzten Version der Schulraumplanung aufgezeigt wurde: Für den gesetzlich vorgeschriebenen Sportunterricht an den Krienser Schulen sind genügend Hallen-Kapazitäten vorhanden. Um die Nachfragen der Vereine insbesondere auch qualitativ genügend abzudecken, besteht Nachholbedarf (Sanierungen oder Neubau), wie das Gemeinde-Sportanlagenkonzept (GESAK) unlängst feststellte. Ein Wechsel des Handballs in die Pilatusarena würde in diesem Bereich entscheidenden Spielraum schaffen.

Quartierübergreifend planen

Diese Ideen unterbreitet der Stadtrat dem Einwohnerrat an der März-Sitzung. Die Strategie basiert auf den effektiven Zahlen der Quartierentwicklung und berücksichtigt darüber hinaus die engen Vorgaben einer angespannten Finanzsituation in Kriens. Der Stadtrat ist überzeugt, dass er mit diesem Vorgehen die heute bekannten Bedürfnisse der Schule aufnehmen kann und gleichzeitig den finanzpolitischen Rahmenbedingungen Rechnung trägt.

Voraussetzung dafür ist, dass die Krienser Schulraumplanung zwar den Quartiergedanken weiter stärkt, und dass vermehrt quartier- und themenübergreifendes Denken Einzug hält. Die Krienser Stadtentwicklung arbeitet seit einigen Jahren auf dieser vernetzenden Ebene und ist nun auch in der Schulraumplanung eingebunden.

So werden etwa die Voraussetzungen für erhöhte Flexibilität bei der Schulzuteilung bewusst vergrössert. Zum einen werden Massnahmen zur Sicherung der Schulwege umgesetzt, wie diese zuletzt vom Einwohnerrat beschlossen wurden. Zum anderen werden die Betreuungsangebote auf den Schulanlagen ausgebaut (Grossfeld, Meiersmatt) oder neu eingerichtet (Obernau).

Planungsbericht und Bericht und Antrag an den Einwohnerrat im Geschäft des Einwohnerrates 

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