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Biken am Pilatus: Lenken statt verbieten

Spätestens seit dem Siegeszug von E-Bikes auch in der Freizeit muss das Thema «Nutzung der Freizeiträume» neu überdacht werden. Die Stadt Kriens geht diese Aufgabe für das Naherholungsgebiet am Pilatus und am Sonnenberg an und arbeitet aktuell an einer gemeindeübergreifenden Raumanalyse. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden, LuzernPlus und allen Beteiligten soll geklärt werden, wie die verschiedenen Interessen koordiniert werden können.

Die Naherholungsgebiete am Pilatus und am Sonnenberg sind wichtige Faktoren für die Lebensqualität und die Standortattraktivität in Kriens. Gleichzeitig handelt sich dabei auch um sensible Landschaftsräume. Am Pilatus bestehen schutzwürdige Flächen von nationaler Bedeutung.. Vor über 20 Jahren hat die Stadt Kriens für einen maximalen Interessensausgleich die «Schutzverordnung Krienser Hochwald» in Kraft gesetzt. Sie legt in groben Zügen fest, wie der Krienser Hochwald genutzt werden darf – und schützt auf diesem Weg besonders sensible Bereiche wie etwa die Hochmoore, die einheimische Tier- und Pflanzenwelt

Der Bikesport spielt auch in dieser Schutzverordnung eine wichtige Rolle. Aber er hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, weil batteriebetriebene Mountainbikes den Raum für sehr viel mehr Leute zugänglich machen als beim Erlass der Schutzverordnung. Offiziell ist das Befahren des Krienser Hochwaldes nur auf ausgewählten und ausgeschilderten Wegen erlaubt. Diese seit 20 Jahren markierten Strecken werden heute aber zunehmend verlassen. Entstanden sind eigentliche «Trails», die im Grundsatz aber illegal sind und immer wieder zu Nutzungskonflikten führen.

Unter der Leitung des regionalen Entwicklungsträgers LuzernPlus hat die Stadt deshalb zusammen mit den Gemeinden Schwarzenberg, Horw und Malters das Projekt «Raumanalyse Mountainbiken Pilatushang» gestartet. Es soll die Grundlagen schaffen, wieviel Mountainbike-Sport zukünftig am Fusse des Pilatus möglich sein soll. Dabei geht es explizit weder um zusätzliche Verbote noch um neue Wegführungen. Diese Themen sollen nach Abschluss der Raumanalyse in einer zweiten Phase behandelt werden.. Die beteiligten Projektpartner wollen vielmehr gemeinsam eine Grundhaltung zum Thema entwickeln und Handlungsspielräume für allfällige Lenkungsmassnahmen festlegen.

Die Erarbeitung dieser Raumanalyse soll in einem partizipativen Prozess mit den involvierten und betroffenen Partnern (z.B. Waldorganisationen, Bikerszene, Naturschutz, Jagd usw.) erarbeitet werden. Geplant ist anfangs 2023 ein Workshop, bei dem alle Partner gemeinsam am Tisch sitzen. Sie sollen aus ihrer Sicht Anliegen und Nutzungsbedürfnisse einbringen und mögliche Stossrichtungen für eine Lösungsfindung entwickeln.

Der Abschluss des Projektes ist im Jahr 2023 geplant.

Bikerouten am Pilatus

 

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